Lasset die Kinder zu mir [Jesus] kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Markus 10,14

 

Kurz vor Ladenschluss kommt ein Ehepaar in ein Spielwarengeschäft und steht unentschlossen vor den vielen Regalen mit der üppigen Auswahl an Spielzeug. Das Paar bittet daher eine Verkäuferin um Hilfe und erklärt: „Wir haben nur wenig Zeit, da wir beide berufstätig sind. Wir suchen für unsere kleine Tochter ein Geschenk, das ihr Freude macht, sie möglichst lange beschäftigt, sie fördert und ihr auch ein Gefühl der Geborgenheit geben kann.“ „Bedaure“, erwidert freundlich die Verkäuferin, „wir führen keine Eltern!“

Zeit und Zuwendung gehören zu den Gaben, die man mit keiner Währung kaufen kann. Persönliche Beziehung und gegenseitige Wertschätzung sind Ge­schenke, die emotional berühren, tiefe Zufriedenheit und Geborgenheit geben können, die wir jedoch nicht einfordern, delegieren oder erwerben können. Und wenn sie im Leben unzureichend erfahren werden, sind Einsamkeit, Enttäuschung, Misstrauen und oft auch die Unfähigkeit, andere zu lieben, die Folge.

Unser Andachtswort zeigt uns, wie Jesus mit Kin­dern umgegangen ist. Danach heißt es: „Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.“ (V. 16) Jesus zeigte bei dieser Gelegenheit in eindrucksvoller Weise den Kindern seine Liebe und welche Bedeutung ihnen zukommt. So kann uns Jesus auch hierin Vor­bild sein, indem wir die Liebe, die er uns vorgelebt hat und die wir an jedem Tag neu erfahren können, an Kinder weitergeben.

Eine Familie und auch eine Gemeinde, die Kinder als eine kostbare Gabe von Gott ansehen, ihnen mit Liebe, Verantwortung und durch ihr persönliches Vor­bild begegnen, werden durch ihre Kinder und Jugend­lichen selbst gesegnet werden. Diese Herausforderung anzunehmen beinhaltet auch das Investieren von Zeit, Kraft, Phantasie, Geduld und pädagogischem Handeln.

Wir können Gott um die Weisheit bitten, angemes­sen und in Liebe zu reagieren und uns im Umgang mit den Heranwachsenden leiten und befähigen zu lassen. Nicht nur heute, am internationalen Kindertag, ha­ben wir die Gelegenheit, unseren eigenen Kindern und Jugendlichen oder denen, die uns begegnen, Gottes Liebe zu erweisen und ihnen Ermutigung, Orientierung und Zuwendung zu geben.

Dagmar Heck

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