So soll, wenn die Zeit dafür gekommen ist, alles im Himmel und auf der Erde unter der Herrschaft Christi vereint werden. Epheser 1,10 (Hoffnung für alle)

 

Heute gedenkt eine ganze Nation der Wiederver­einigung Deutschlands vor 25 Jahren. Ist uns noch bewusst, wie deutlich Gott in das Geschehen jener Tage hineingewirkt hat? Durch das Erbe des Zweiten Weltkrieges war das deutsche Volk und Land durch Stacheldraht und Mauern über 40 Jahre in zwei Staaten mit zwei gegensätzlichen Weltanschauungen zerrissen. Familien, Verwandte und Freunde waren durch den Mauerbau gewaltsam voneinander getrennt worden. Nur für bestimmte Personen (wie Rentner) gab es Besuchsmöglichkeiten.

Menschlich gesehen sah es kurz vor dem Mauerfall 1989 nicht so aus, als ob sich in absehbarer Zeit an diesem Zustand etwas ändern würde. Ein „falscher Prophet“ sagte, auch in 50 oder 100 Jahren würde die DDR noch stehen. Aber kurze Zeit später mussten er und seine selbst ernannte Regierung abtreten. Ein Stasimann sagte: „Auf alles waren wir vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“ Das war das Wunder: Es kam durch Gebete und mutige Demonstrationen zu einer „friedlichen Revolution“, ganz ohne Blutvergie­ßen.

Die Freude über diese unverhoffte Wende lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Vietnam hat für seine Wiedervereinigung mit einem 29-jährigen Bürgerkrieg und rund drei Millionen Toten bezahlen müssen. Und die Koreaner warten nach 67 Jahren noch immer sehn­suchtsvoll auf ihre staatliche Einheit. Aber in Deutsch­land ist dabei trotz gleicher Verfeindung kein einziger Schuss gefallen, obwohl Armeekräfte und Panzerein­heiten zum Eingreifen bereitstanden.

Das ist ein Wunder in der Geschichte, weil der Herr der Geschichte die Geschehnisse beeinflusst hat. Lei­der haben wir Deutschen ihm dafür nicht gebührend gedankt. Darum sei wenigstens heute an unsere große Dankesschuld erinnert.

Die Bibel verheißt uns sogar noch eine viel größere Wende, wenn die durch die Sünde von Gott getrenn­ten Geschöpfe durch Jesus Christus bei seiner Wiederkunft mit den sündlosen Geschöpfen Gottes vereinigt werden. Die Freude, der Jubel, der Dank und die ihm gebührende Anbetung werden unvergleich­lich sein. Diesem großartigen Tag der Einheit dürfen wir mit großer Hoffnung und tiefer Sehnsucht ent­gegenleben.

Reinhold Paul

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