Kann uns noch irgendetwas von der Liebe Christi trennen? Römer 8,35a (Neues Leben Bibel)

 

Diese Aussage von Paulus erinnert mich an das Experiment mit den „Magdeburger Halbkugeln“. Um die Wirkung des Luftdrucks zu demonstrieren, ließ Bürgermeister Otto von Guericke im Jahr 1656 zwei Halbkugeln aus Kupfer herstellen und zu einer Kugel zusammenfügen. Ein mit Wachs und Ter­pentin getränkter Lederstreifen diente als Dichtung zwischen ihnen. Nachdem er dieser Kugel die Luft mit einer Kolbenpumpe über ein Ventil entzogen hatte, hielten die zwei Hälften so fest aneinander, dass nicht einmal zwei Gespanne mit je acht Pfer­den in der Lage waren, sie voneinander zu trennen!

Daran musste ich beim oben zitierten Vers des Paulus denken. Vor rund 2000 Jahren brachte er mit Hingabe die frohe Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus zu den Menschen. Nachdem er viele Zerreißproben und gefährliche Situationen erlebt hatte, stellte er die Frage: „Kann uns noch irgendetwas von der Liebe Christi trennen?“ und beantwortete sie gleich aus voller Überzeugung: „Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unsere Sorgen um die Zukunft, ja nicht einmal die Mäch­te der Hölle können uns von der Liebe Gottes tren­nen.“ (V. 38 NLB)

Nichts vermochte die Halbkugeln auseinander zu reißen, solange sie nahtlos miteinander verbun­den waren und keine Luft durch die Dichtung in sie hineindrang. Auch uns kann nichts von Gott tren­nen, solange wir aufs Innigste mit ihm verbunden bleiben und keine „trennende Luft“ (Schuld, Vor­urteile, Überheblichkeit u. a.) in unsere Beziehung zu ihm eindringen lassen.

Ich wünsche mir, dass Gott uns das zeigt, was Trennendes zwischen uns und ihm liegen mag. Manchmal tut er das durch einen Menschen, den er uns in den Weg stellt. Manchmal benutzt er dazu Worte der Bibel, vor allem aber die Momente und die Zeiten, in denen wir still werden vor ihm.

Wenn ich Gott erlaube, Licht in die dunklen Sei­ten meines Lebens zu bringen, dann wird der Hei­lige Geist die störenden Faktoren „herauspumpen“, die zwischen mir und Gott liegen, sodass ich wieder untrennbar mit ihm verbunden bin und bleibe.


Joachim Grünig

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