Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksa­gung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Her­zen und Sinne in Christus Jesus. Philipper 4,6-7

 

Es war schon sehr spät am Abend, als ich den Anruf bekam. Eine Frau, die mich bei einer Tagung kennen­gelernt hatte, erinnerte sich an mich in ihrem Kum­mer, der sie nicht schlafen ließ. Sie schüttete mir ihr Herz aus am Telefon. Sie wollte einfach reden und Verständnis bekommen. Ich kam mir ein wenig hilf­los vor, weil ich von Dingen hörte, die man nicht mehr ändern konnte. Und doch war es dieser Frau eine Hilfe, dass ihr jemand zuhörte, sie ernst nahm und mit ihr über ihre Probleme betete.

Manchmal sind wir erschöpft, wenn die Jahre vor­übergehen und unser Selbstwert dahin ist. Oft finden wir nicht den erhofften Trost. Wir haben kein Gefühl der Sicherheit mehr. Und leider plagen wir uns dann mit Gefühlen und Dingen herum, die wir nicht an Gott abgegeben haben in unserem Leben. Wie scha­de, wenn wir unseren letzten Lebensabschnitt damit belasten.

Gott möchte unseren Bedürfnissen nachkommen, gefühlsmäßig und auch seelisch. Er hat niemals vor­gesehen, dass unsere Kinder oder andere Menschen alle unsere Bedürfnisse abdecken sollen. Er ver­sprach uns, dies für uns zu tun. Wenn wir am meis­ten besorgt sind, sollten wir anfangen, dem Herrn zu danken für unser Sein und seine unabänderliche Treue und Liebe. Aber manchmal vergessen wir, dass Gott allmächtig, allgegenwärtig, allwissend und ewig ist. Mit Lobpreis und Danksagung haben viele den Weg herausgefunden aus ihrer Enttäuschung.

Es ist erstaunlich, welche Wunder Gott zu tun beginnt, wenn wir aufhören, uns über andere Men­schen zu beklagen und anfangen, ihm zu danken für die, die er uns gegeben hat, ihn zu preisen für sie - trotz ihrer Art, wie sie leben und was sie sagen. Wir können an ihnen immer etwas finden, wofür wir Gott loben und danken können. So bauen wir Vertrauen auf in Gott, der unsere negativen Gefühle wegnehmen kann.

Und wenn dich die Gedanken, Ängste und Sorgen nicht schlafen lassen, dann lies laut in deiner Bibel: „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm“, wie es das Andachtswort sagt (Phil 4,6 NLB). Wir kommen nie­mals aus der Reichweite Gottes, darum sind unsere Gebete so wichtig.

Ingrid Naumann

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