Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Lukas 17,15-16

Samuel Koch ist seit seinem Unfall bei der Sendung „Wetten, dass ...?“ bis zum Hals gelähmt. Fragte man ihn früher, wie er seine akrobatischen Kunststücke immer schaffte, erwiderte er: „Ich bete.“ Aber auch heute verkraftet er - wie ich las - seine Lähmung durchs Gebet. Wenn das nicht auch Dankbarkeit ist!

Da muss ich an Hiob aus dem Alten Testament denken, wie er nach all dem schlimmen Unglück, das ihm geschehen war, bekannte: „Das Gute haben wir von Gott angenommen, sollten wir dann nicht auch das Unheil annehmen?“ (Hiob 2,10 Hfa)

Wie war das bei den zehn Aussätzigen, von denen unser Andachtswort spricht? Als Ausgestoßene der Gesellschaft hatten sie in Höhlen vegetiert - voll körperlicher und seelischer Schmerzen. Durch ein Wunder heilte Jesus sie alle. Nun schnell zum Pries­ter, der die Genesung bestätigen musste, und dann schnell heim. Doch wo blieb der Dank?

Einer kam zurück - ausgerechnet ein Samariter. Dieser Mann, tief durchdrungen vom Gefühl eigener Unwürdigkeit, warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm öffentlich. Da bekam der von den Juden als un­gläubig Angesehene nach seiner körperlichen Heilung auch noch die Erlösung geschenkt.

Ich wäre gern solch ein Samariter; denn seitdem ich Gott öfter danke, statt ihn nur zu bitten, erlebe ich auch mehr von seinem Wirken. Es war nicht Lepra, sondern eine Operation, nach der ich vor Jahren wie­der gesund werden durfte und mich dann nach Gottes weiterem Plan für mein Leben gefragt habe.

Da gibt es auch so viel, wofür wir Gott danken können: unsere Familie, unser Auskommen, unsere Gaben, viele Freiheiten, all das Gute, das wir genießen können, beglückende Begegnungen, gelungene Ge­spräche, wertvolle Menschen, die wir kennen; für die Schönheit der Schöpfung und vor allem für Gottes Liebe und Gnade an jedem Tag. All das ist nicht selbst­verständlich - auch die Hoffnung nicht, mit der wir unsere Mitmenschen anstecken können. Und dass Gott Erbarmen schenkt, damit seine Geschöpfe ihn preisen und das ewige Heil gewinnen, macht unser ganzes Leben zu seinem Lob. Das ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens.

Albrecht Höschele

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