Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Philipper 4,7

 

Kommt dir folgende Situation bekannt vor? Du betest, dass dich innerer Friede erfüllen möge, aber so recht will er sich nicht einstellen. Woran mag das liegen? Jesus hat doch durch seinen Tod am Kreuz den Frieden zwischen Gott und Mensch gebracht! (Röm 5,1) Der Friede ist also da. Warum verspüre ich ihn dann nicht oder nur selten?

Vielleicht müssen wir uns in solchen Momenten selbst überprüfen und uns fragen, ob wir wirklich Gottes Gegenwart suchen und in seiner Nähe tat­sächlich alles loslassen.

Wie oft geht es uns doch wohl eher so, dass wir nicht alles vor Gott bringen; dass wir ein Stück von uns zurückhalten, sei es aus Scham oder aus dem Gedanken heraus, Gott damit nicht belästigen zu wollen. Möglicherweise geschieht das aus Eigen­sucht oder weil uns aus der hintersten Ecke des Ver­standes eine Stimme zuflüstert, wir könnten dies oder jenes alleine schaffen. Das wird wahrschein­lich dann der Grund sein, wenn wir längst unsere Pläne allein geschmiedet und bereits Entscheidun­gen getroffen haben, ohne Gott nach seinem Wil­len zu fragen.

Manchmal wehren wir uns innerlich dagegen, Gott zu fragen, weil wir ahnen, dass er mit unseren Absichten nicht einverstanden sein wird, wir aber nicht bereit sind, unsere Pläne umzuwerfen, um sei­nen zu folgen.

Wie kann Gott uns uneingeschränkt mit seinem Frieden erfüllen, wenn noch immer etwas zwischen uns und ihm steht? Erst wenn wir bereit sind, uns ihm mit allem anzuvertrauen, was uns bewegt und im Wege steht, schaffen wir Freiräume, die er füllen kann. Erst wenn wir uns ganz in ihn fallen lassen, können wir erwarten, das zu bekommen, was er uns anbietet – einschließlich seines Friedens.

Lass heute einmal alles los, wenn du in seine Gegenwart gehst. Lass es bei ihm, nimm es nicht wieder mit! Danke ihm dafür, dass er dich mit sei­nem Frieden erfüllt, und bitte ihn (mit den Worten des Franz von Assisi) darum, dass er dich heute zum Werkzeug seines Friedens macht, damit du dort Hoffnung weckst, wo Verzweiflung quält, ein Licht anzündest, wo Finsternis regiert, und Freude bringst, wo der Kummer wohnt.

Nicole Günther

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